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Interview mit Fabienne Plancherel

Beauftragte für Prävention und Gesundheitsförderung des Kantons Freiburg

Was hat die nationale NCD-Strategie im Kanton Freiburg bewirkt? Was hat der Kanton für die Prävention nichtübertragbarer Krankheiten seit 2017 unternommen?

Der Staatsrat des Kantons Freiburg verabschiedete am 7. März 2017 die kantonale Strategie zur Gesundheitsförderung und Prävention – Perspektiven 2030. Diese definiert die Prioritäten der Gesundheitsförderung und Prävention des Kantons Freiburg und dient als gemeinsamer Referenzrahmen für die verschiedenen involvierten Partnerinnen und Partner.

«Der Gesundheitszustand der Menschen in der Schweiz wird zu 60 Prozent von Faktoren ausserhalb der Gesundheitspolitik bestimmt. Einflussreich sind etwa die Bildung, die soziale Sicherheit, die Arbeitssituation oder das Einkommen, die Umwelt, der Verkehr oder die Wohnsituation». Vor diesem Hintergrund verfolgt die neue kantonale Strategie «Perspektiven 2030» einen globalen, auf den Gesundheitsfaktoren basierenden Ansatz. Zudem will sie die sektorübergreifende Arbeit fördern – Kohärenz und die Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure und Entscheidungsebenen stehen hier im Fokus. Die Strategie wird anhand von Aktionsplänen umgesetzt. Diese sind auf fünf Jahre ausgelegt und fördern die sektorübergreifende Arbeit. Die Aktionspläne ermöglichen, die Vernetzung mit verschiedenen Politikbereichen zu erproben, die einen entscheidenden Einfluss auf die Gesundheit der Bevölkerung haben.

In Ergänzung zur Strategie «Perspektiven 2030» setzt der Kanton Freiburg kantonale Programme um, die den Prioritäten der öffentlichen Gesundheit entsprechen (Alkohol, Tabak, Ernährung, Bewegung, psychische Gesundheit):

  • Freiburger Programm «Ich ernähre mich gesund und bewege mich ausreichend» 2018–2021
  • Kantonales Programm zur Förderung der psychischen Gesundheit 2019–2021
  • Kantonales Tabakpräventionsprogramm 2018–2021
  • Kantonaler Alkoholaktionsplan
  • Das von der Direktion für Erziehung, Kultur und Sport und der Direktion für Gesundheit und Soziales gemeinsam durchgeführte direktionsübergreifende Konzept Gesundheit in der Schule.

Im Kanton Freiburg bestehen im Bereich der Gesundheitsförderung und Prävention bereits viele Massnahmen. Die kantonalen Programme sowie die kantonale Strategie «Perspektiven 2030» ergänzen das Bestehende und fördern die Umsetzung von koordinierten Massnahmen auf kantonaler Ebene. Sie dienen insbesondere als Grundlage für die Vergabe verschiedener Leistungsaufträge an die Institutionen der Gesundheitsförderung und Prävention.

Die nationalen Strategien fördern die Vernetzung und den Austausch. Konnten Sie von den nationalen und/oder regionalen Austauschplattformen profitieren?

Ja. Diese Plattformen fördern den Wissensaustausch und leisten einen Beitrag zu den Überlegungen auf kantonaler und interkantonaler Ebene.

Wie stärkt der Kanton Freiburg die psychische Gesundheit seiner Bevölkerung?

Die psychische Gesundheit ist ein sehr weites Gebiet, das viele Bedürfnisse umfasst und von zahlreichen Faktoren abhängig ist. Das Zusammenspiel dieser Faktoren legt mehrere Ansätze nahe. Damit wir ein kantonales Programm zur Förderung der psychischen Gesundheit entwickeln und die langfristigen Prioritäten für den Kanton Freiburg definieren können, braucht es ein Gesamtbild und ein umfassendes Verständnis des Systems, um zu wissen, «welcher Hebel eingesetzt werden soll».

Daher hat der Kanton Freiburg beschlossen, im Bereich der psychischen Gesundheit eine systemische Analyse durchzuführen. Das kantonale Programm zur Förderung der psychischen Gesundheit soll sich an Faktoren auszurichten, die mittel- bis langfristige Auswirkungen haben.

Im Kanton Freiburg bestehen im Bereich der Förderung der psychischen Gesundheit bereits viele Massnahmen. Das Programm zur Förderung der psychischen Gesundheit 2019–2021, das von der Direktion für Gesundheit und Soziales und Gesundheitsförderung Schweiz durchgeführt wird, will das Bestehende stärken. Es trägt aber auch den Variablen Rechnung, die im Rahmen der systemischen Analyse festgelegt wurden.

Welche Wünsche haben Sie für die zweite Umsetzungsphase der NCD-Strategie?

Die Koordinationsaspekte müssen auf nationaler Ebene ein zentrales Anliegen bleiben. Damit lässt sich ein übermässiger Verwaltungsaufwand vermeiden und eine themenübergreifende Planung und einen Austausch von bewährten Verfahren ermöglichen. Die Vereinheitlichung der Finanzierungsgrundlagen für die Programme und Projekte, die mehrere Risikofaktoren abdecken, könnte verbessert werden.

Kontakt

Abteilung Prävention nichtübertragbarer Krankheiten

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